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[personal profile] muckefuck
Morgen habe ich eine Verabredung mit einer Forscherin an der Uni, die etwas über Zweisprachigkeit erforscht und Leute, die "flüssig" Englisch und Deutsch sprechen dazu braucht. Seitdem ich mich gemeldet habe ist es mir peinlich bewusst geworden, wie zerfallen mein Deutsch ist. Ich kann kaum einen Satz bilden, ohne jedes zweite Wort nachzuschlagen. (Mit diesem Eintrag hab ich es versucht, das auszulassen, aber ich konnte es nicht gänzlich aushalten.) Ohne Uebung, kein Forschritt, so verpflichte ich mich ab jetzt mindestens einen Eintrag auf deutsch pro Woche zu verfassen.

Ausserdem hab ich noch wieder einen deutschen Roman zugegriffen: Die drei Sprünge des Wang-luns. Ich bin immer noch dabei, mich an den abgehackten Rhythmus von seiner expressionistischen Prosa zu gewöhnen. Wo sind die schönen Schachtelsätze meiner Lieblingsautoren? Zumindest macht mir die Sprache selbst wenig zu schaffen, nur ab und zu kommt ein unbekanntes Wort wie "Sänfte" oder "Taps" vor, dessen Bedeutung nicht vom Kontext verständlich ist und das ich deshalb später nachschlagen muss.
Date: 2008-09-25 05:32 pm (UTC)

From: [identity profile] nibadi.livejournal.com
Ich keine auch keine(n) Taps. Vieleicht ist es eine Wortneuschöpfung des Autors. Wer ist denn der Schriftsteller?

Ich habe ja schon vor über 20 Jahren alle Freunde bedrängt, die Jelinek zu lesen. Nun versuche ich seit über 10 Jahren zu überzeugen, Josef Winkler zu lesen. Glaub mir, er ist der beste lebende deutschsprachige Autor. Die Dichte seiner Erzählungen, Novellen und Romane ist unübertroffen. Obwohl er in diesem Jahr mit dem bedeutensten deutschen Literaturpreis - Georg Büchner Preis - ausgezeichnet wurde, ist er nach wie vor eher ein Geheimtip. Vieleicht ist er auch generell nicht massentauglich. Du wärest bestimmt angetan.

Date: 2008-09-25 05:36 pm (UTC)

From: [identity profile] muckefuck.livejournal.com
Das ist der erste Roman von Alfred Döblin. Ist er als Wortneuschöpfer bekannt?

Danke für den Tipp! Schade, dass neuere deutsche Prosa in dieser Stadt kaum zu finden ist.
Date: 2008-09-25 07:18 pm (UTC)

From: [identity profile] nibadi.livejournal.com
Ich glaube, ich habe mal was von Döblin in der Schule gelesen. Aber ich bin nicht mit ihm vertraut. Insofern, keine Ahnung, ob er dazu neigte neue Worte zu bilden. Mir fällt gerade nur James Joyce ein, der das gerne tat. Aber der schrieb bekanntlich nichts in deitscher Sprache. Genazino hat es vieleicht auch das eine oder andere mal getan.
Date: 2008-09-25 08:15 pm (UTC)

From: [identity profile] muckefuck.livejournal.com
Nichts veröffentlicht, so weit wie ich weiss, aber das heisst nicht, dass der Joyce nichts auf deutsch geschrieben hat! Sicher beherrschte er die deutsche (bzw. deitsche) Sprache; er lebte ja einige Jahre in Zürich.
Date: 2008-09-25 08:21 pm (UTC)

From: [identity profile] nibadi.livejournal.com
Hat er nicht auch längere Zeit in Italien gelebt? Aber wir kommen völlig vom ursprünglichen Thema ab.

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