Was hat es damit zu tun, etwas von Konjunkturen zu verstehen, wenn man sie im Sinne des Wirtschafts-Liberalismus zur Staatsreligion ausruft?
Wenn das Ziel "Konjunktur um jeden Preis" verfolgt wird und jede soziale Verantwortung und auch jedes Gefühl für soziale Gerechtigkeit aufgegeben wird, dann eigne ich mich in der Tat nicht als Anbeter der heute populären Konjunkturprogramme. Es kann doch nicht angehen, dass die Millionäre und Milliadäre auf ihre Zinzerträge und auf Aktiengewinne kaum noch Steuern bezahlen. Die Erbschaftssteuer soll am Ende auch noch aufgehoben werden. Um die Konjunktur anzuschieben ist es nicht nötig, die Steuersätze auf höchste Einkommen (also den Spitzensteuersatz) so extrem zu senken. Die Aufgaben des Staates werden am Ende nur durch die Steuereinkünfte der Arbeitnehmer finanziert.
Es kann doch nicht angehen, dass ein amerikanisches Ehepaar, wenn beide Vollzeit arbeiten, so schlechte Lohnverhältnisse auf einem völlig deregulierten Arbeitsmarkt vorfinden, dass sie trotz Arbeit nicht in der Lage sind, die Krankenkassenbeiträge für sich und ihre Kinder zu zahlen und dass sie keine Rücklagen haben, um die Bildung ihrer Kinder zu finanzieren. Am Ende ist das Bildungssystem nur noch für Eliten zugänglich. Hast du eine Ahnung wie hoch die private Pro-Kopf-Verschuldung in den USA ist? Was für eine Konjunktur ist das? Welche Nachhaltigkeit hat eine solche Konjunktur, die mit erheblicher Pro-Kopf-Verschuldung einhergeht? Es ist doch unbestritten und kein Zufall, dass die Schere zwischen Reich und Arm in den letzten Jahren erheblich auseinander klafft.
Ich bin weiss Gott kein Sozialist und ich bin für Eigenverantwortung. Aber wenn arbeitsame Menschen am Existenzminimum leben müssen, dann stimmt was nicht im Denkmodell.
Und am Ende ist es wie mit allen Religionen, sie scheinen in sich plausibel, sind in nichts tatsächlich bewiesen und ihre Jünger und Anhänger geben die immer gleichen Argumente von sich.
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Date: 2004-11-07 06:43 pm (UTC)Wenn das Ziel "Konjunktur um jeden Preis" verfolgt wird und jede soziale Verantwortung und auch jedes Gefühl für soziale Gerechtigkeit aufgegeben wird, dann eigne ich mich in der Tat nicht als Anbeter der heute populären Konjunkturprogramme. Es kann doch nicht angehen, dass die Millionäre und Milliadäre auf ihre Zinzerträge und auf Aktiengewinne kaum noch Steuern bezahlen. Die Erbschaftssteuer soll am Ende auch noch aufgehoben werden. Um die Konjunktur anzuschieben ist es nicht nötig, die Steuersätze auf höchste Einkommen (also den Spitzensteuersatz) so extrem zu senken. Die Aufgaben des Staates werden am Ende nur durch die Steuereinkünfte der Arbeitnehmer finanziert.
Es kann doch nicht angehen, dass ein amerikanisches Ehepaar, wenn beide Vollzeit arbeiten, so schlechte Lohnverhältnisse auf einem völlig deregulierten Arbeitsmarkt vorfinden, dass sie trotz Arbeit nicht in der Lage sind, die Krankenkassenbeiträge für sich und ihre Kinder zu zahlen und dass sie keine Rücklagen haben, um die Bildung ihrer Kinder zu finanzieren. Am Ende ist das Bildungssystem nur noch für Eliten zugänglich. Hast du eine Ahnung wie hoch die private Pro-Kopf-Verschuldung in den USA ist? Was für eine Konjunktur ist das? Welche Nachhaltigkeit hat eine solche Konjunktur, die mit erheblicher Pro-Kopf-Verschuldung einhergeht? Es ist doch unbestritten und kein Zufall, dass die Schere zwischen Reich und Arm in den letzten Jahren erheblich auseinander klafft.
Ich bin weiss Gott kein Sozialist und ich bin für Eigenverantwortung. Aber wenn arbeitsame Menschen am Existenzminimum leben müssen, dann stimmt was nicht im Denkmodell.
Und am Ende ist es wie mit allen Religionen, sie scheinen in sich plausibel, sind in nichts tatsächlich bewiesen und ihre Jünger und Anhänger geben die immer gleichen Argumente von sich.
Anyway, Love & Peace