muckefuck: (Default)
muckefuck ([personal profile] muckefuck) wrote2006-11-16 10:41 am
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Neuere Deutsche Erzählkunst

Diese Woche gibt es einen Bücherverkauf wo ich arbeite und heute ist alles zum halben Preis. Leider leuchte es mir ein, dass meine Interessen nicht so récherché sind, als ich einst geglaubt hab. Die zwei gebundene Linguistikbücher auf chinesisch sind verschwunden, auf denen ich zu warten meinte. Aber glücklicherweise waren die gebundenen Romane auf deutsch noch vorhanden.

Ich nutze jede Gelegenheit, zeitgenössische deutsche Prosaliteratur aus zweiter Hand zu kaufen. Nicht, dass ich was gegen frühere Werke habe, aber davon besitzt ich schon viel--und viel Ungelesenes. Doch wenn ich nur Kafka und Mann lesen, fühl ich mich einigermassen langweilig und gegenwartsfremd.

Natürlich ist die Auswahl ziemlich beschränkt und von uneinheitlicher Qualität. Ich hab mich damit abgefunden, dass es Wertloses darunter geben wird, aber zum ein paar Dollar pro Band kann ich das gut ertragen. Die letzte Nachlieferung besteht aus den folgenden Titeln:
  1. Fink, Carmen A. Gottes letzter Geburtstag und andere Märchen für Erwachsene
  2. Leutenegger, Gertrud. Pomona
  3. Steiger, Bruno. Erhöhter Blauanteil
  4. Werner, Markus. Am Hang.
  5. Widmer, Urs. Das Buch das Vater.
Geniewerke oder Kappes? Keine Ahnung. Die Autoren kenne ich überhaupt nicht und ich hab nicht erst die Klappentexte gelesen.

([livejournal.com profile] pne, Korrekturen?)

[identity profile] bengt.livejournal.com 2006-11-16 06:36 pm (UTC)(link)
Ja, die kenne ich auch gar nicht. Ich würde aber Wladimir Kaminer sehr empfehlen! Und ich habe gehört, dass Wilhelm Genazino auch sehr lesbar ist!

[identity profile] muckefuck.livejournal.com 2006-11-16 07:48 pm (UTC)(link)
Vor kurzem kaufte ich Kaminers Schönhauser Allee und ich bin mäßig zufrieden damit. Unterhaltsam, süss und leicht lesbar.

Der [livejournal.com profile] nibadi hat mir vor ein paar Jahren dem Genazino seinen Eine Frau, eine Wohnung, ein Roman geschickt und das hat mir sehr gut gefallen. Höchst konventionell, aber gut geschrieben und rührend. Viel besser als der vielgelobte aber trotzdem enttäuschende Vorleser vom überschätzten Schlink. (Sorry, Nino!)

[identity profile] nibadi.livejournal.com 2006-11-16 08:45 pm (UTC)(link)
Ich habe den Vorleser wohl sehr gerne gelesen, aber ich bevorzuge auf jeden Fall den Genazino. Er ist viel orgineller als Schlink und hat etwas sehr eigenes.

Zuletzt habe ich aber nur Amis im Orginal gelesen: die neuesten Bücher von Bred Easton Ellis, Phillip Roth, Don Winslow und Greg Rucka. Ich habe mich endlich eingelesen im Englischen. Für mich sind die Amerikaner einfach die besten zeitgenössischen Autoren.

[identity profile] mawombat.livejournal.com 2006-11-16 06:56 pm (UTC)(link)
I haven't heard of them either, but if you ever come across Peter Weiss' Die Aesthetik des Widerstands, snap it up! It's a colossal read but worth the effort. Or so others tell me. My German isn't really up to getting past the first two pages (which are all one sentence anyway). Basically the plot is te story of one guy's struggles with conscience and social justice set against the backdrop of 3 major art pieces: Gericault's The Shipwreck (Le naufrage), Picasso's Guernica and the Pergamum altar.

[identity profile] nibadi.livejournal.com 2006-11-16 09:03 pm (UTC)(link)
Von den Autoren 1 bis 4 habe ich noch nie gehört. Zu Urs Widmer habe ich schon die eine oder andere Kritik gelesen. Er soll nicht übel sein. Ist er nicht Schweizer?

Ich bin nicht wirklich Fan der jungen deutschen Literatur.

Interessant ist die Jelineck (Östereicherin). Ich habe "die Klavierspielerin" schon 1983 gelesen und finde, dass es ihr bestes Buch ist (es ist übrigens fantastisch verfilmt mit Isabelle Hupert in der Hauptrolle; eine der besten Literaturverfilmungen, die ich gesehen habe ... falls er mal in Chicago läuft).

Josef Winkler ist ein wahrer Meister und ist unvergleichlich. Er ist mühsam, aber er lohnt sich.

Ansonsten lese ich lieber Philip Roth (besser kann man nicht schreiben, da werde ich euphorisch), Paula Fox, Joyce Carol Oates, Paul Auster, Siri Huestvedt, Jonathan Franzen ...

Aber ihr habt auch ein paar ganz junge Autoren, nicht einmal 30 Jahre alt mit unglaublichen Potential. Jonathan Safran Foer z.B. ist einfach eine Wucht. Er ist auch erst ein wenig mühsam, aber was für ein Talent.

[identity profile] muckefuck.livejournal.com 2006-11-16 09:28 pm (UTC)(link)
Er soll nicht übel sein. Ist er nicht Schweizer?

Mit dem Namen "Urs", wie könnte es anders sein? Nach dem Klappentext soll er in Basel geboren sein.

Die Klavierspielerin von Jelinek hab ich noch nicht gelesen, aber Die Liebhaberinnen hat mich sehr gereizt. Der Film war schon hier im Kino, aber ich war zu faul ihn anzuschauen. Ich glaube, der steht in unsere NetFlix-Queue.

Hier hört man heutzutage viel über Jonathan Safran Foer, aber ich wart's ein bisschen ab, bevor ich nach seiner Fiktion greifen. Mal sehen ob er sich als mehr als nur der neuste David Eggers herausstellt.